am 10. bis  13. Juli 2024   in KAppeln/Schlei

Der Festival-Samstag(13.07.2024)

„Das ist ja großartig! Unglaublich, was ihr hier aufgezogen habt!“ mit diesen Worten und mit großen, staunenden Augen ließ eine Zuschauerin ihrer Begeisterung freien Lauf über ihr Erlebnis am OPEN-AIR- Konzert während des Kehrwieder Folkfestivals Kappeln am 13.07.2024.

Offensichtlich zog die spanische Gruppe „Gota de Fuego“ diese Zuschauerin voll in ihren Bann. So ist es an diesem Samstagnachmittag und -abend allen ca. 400 Zuhörern gegangen, die trotz zeitweiligem Regen mit tosendem Applaus und Trampeln ihrer Stimmung Ausdruck verliehen.

Das Open-Air-Konzert im pittoresken Ambiente des gemütlichen Kappelner Kehrwieder-Platzes war in diesem Jahr wieder von großer musikalischer Abwechslung im Programm sowie von Ausdrucksstärke, Virtuosität und großartiger künstlerischer Präsenz der einzelnen Gruppen geprägt.

Vor voll besetzen Rängen begann um 16:00 Uhr das Programm des Festival- Höhepunkts mit dem Comeback-Auftritt des Quartetts „Die Mollies“. Nach ca. 15 Jahren Pause betraten Volker Linde, Michaela Homann-Speck, Simone Reifegerste und die in Kappeln bestbekannte Sängerin Inge Lorenzen (Ex- Lorbass) die Bühne. Mit ihren einfühlsamen und zuweilen auch mitreißenden Songs verzauberten die Vier das Publikum ab der ersten Minute. Die Vielfalt ihres Repertoires, von Gospel über Soul zum plattdeutschen Song, überzeugte alle. Beeindruckend war auch, wie es den Vieren gelang, mit der großen Bandbreite der Stimmen und Klänge eine stimmungsvolle musikalische Einheit zu entwickeln, ohne das solistische Potential jedes einzelnen Mitglieds des Quartetts zu vernachlässigen

Die personenmäßig stärkste Gruppe des Festival war die „Kappelija Minge“ aus der Region Klaipeda/Nehringa in Litauen, hatte doch der Leiter Rolandas Bucmyz nicht nur seine vier Mitmusikanten, sondern auch seine ebenfalls musizierende Familie aus Ehefrau und seinen beiden 6- und 9jährigen Kindern mit nach Kappeln gebracht. Im Gepäck hatte sowohl die „Kappelija Minge“ als auch die „Familie Bucmyz“ einen bunten Strauß von litauischen Liedern und Tanzmelodien, die prompt und unvermittelt die Herzen und Tanzbeine des Publikums    erreichten. Fröhlich  wurde mitgeklatscht und gesungen. Mit großem Sonderapplaus wurden die kleine 6jährige Tochter am Schlagzeug und ihr 9jähriger Bruder an der Geige bedacht.

Wie schon beschrieben staunten die Zuhörenden und Zusehenden mit großen Augen und Ohren, als auf der Bühne die großartige Flamenco-Show der Gruppe „Gota de Fuego“ aufgeführt wurde. Mitreißende Gitarrenklänge von Rüdiger Zietz und Anton Graefe, der so typisch klagende und facettenreiche Flamenco-Gesang von Javier Castrillon sowie getanztes „Flamenco-Feuer“ von Iris Caraol mit großen, kraftvollen und ausdrucksstarken Gesten, dazu der treibende Rhythmus von klatschenden Händen und Kastagnetten, all das hat den Kappelner Platz „Kehrwieder“trotz norddeutschen Gewitterschauern in eine andalusische Plaza verwandelt. Der Funke war von der Bühne ins Publikum übergesprungen und hatte den Kehrwieder nach spanischer Art entfacht.

Den fulminanten Höhepunkt des OPEN-AIR-Konzerts, wohl aber nicht den Abschluss des Festivals, bestritt „Marion & Sobo-Band“, die eigens für ihre Teilnahme am Kehrwieder-Folkfestival 9einhalb Stunden aus Bonn am Rhein nach Kappeln an die Schlei gekommen waren.

Marion Legrand, aus Frankreich stammend, sang sich sogleich mit glockenklarer Stimme in bester Chanson- aber auch Jazzmanier in die Herzen der Zuschauer. Ihr Konterpart, der aus Polen stammende Alexander Sobocinski an der Gitarre, brillierte mit phantasievollen und virtuosen Soli. Gemeinsam mit Bassist Stefan Berger und Frank Brempel an der Geige brachte das Quartett den Sound und das Feeling von Hot Club de France mit Django Reinhardt und Stephane Grappelli plus Sängerin aber auch von Eigenkompositionen inspiriert von einer Gomera-Reise eindrucksvoll auf die Kehrwieder-Bühne. Das restlos begeisterte Publikum dankte den Musizierenden mit anhaltendem, frenetischem Applaus und Standing Ovations.

Den stimmungsvollen Abschluss und den Abschied vom Kehrwieder-Folkfestival bis zum Jahr 2026 bildete dann das Sommernachtskonzert der „Schrägen Vögel“ in der St. Nikolaikirche Kappeln. Unter der Leitung des ehemaligen                            Geltinger Jugendpflegers und inzwischen stellvertretenden Vorsitzenden der Folkbühne Angeln Bernd Jochimsen boten die jungen Musikerinnen und Musiker der „Schrägen Vögel“ eine gute Stunde Folkmusik der Extraklasse in der stimmungsvollen Kulisse der Kappelner  Hauptkirche St. Nikolai. Gut 100 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich zu dieser späten Stunde bis Mitternacht eingefunden, um die Musik lauschend zu genießen. Nach dem turbulenten Festivaltag entstand so ein besinnlicher Ausklang, den das Publikum dankbar mit auf den Heimweg nahm.


Der Festival-Start am Mittwoch, den 10.07.2024

Die bisherige Schilderung des Festival-Samstages soll nicht den Eindruck entwickeln, dass dies die Chronologie des gesamten Kehrwieder-Folkfestivals war. Festival-Start war schon am Mittwoch, den 10.07. In der urigen Scheune der Folkbühnen-Mitglieder Susanne Schmidt und Claus Messer in Stoltebüll-Vogelsang fand eine grandiose Irish/Scottish-Folknight mit den Band „Folxx“ aus Sörup und „Drones & Bellows“ aus Dänemark und Nordfriesland statt. Das Publikum in der mit fast 200 besetzten Plätzen restlos ausverkauften Scheune erlebte an diesem lauen Sommerabend ein Stimmungsfeuerwerk der Superlative. Während man sich vor Beginn der Konzert und in den Pausen noch mit leckerem Grillgut der Feuerwehr Stoltebüll und am Tresen stärken konnte, bereiteten die Musiker sich in der Scheune auf ihre Darbietungen vor.

Am Anfang der „Folknight“ spielte „Folxx“ zu Herzen gehende Songs und Balladen, eben Lieblingslieder des Trios. Gesungen wurden sie vom stimmgewaltigen Guido Grahle aus Sörup auf der sicheren rhythmischen und harmonisch tragfähigen Basis des Gitarristen Caspar Lueb aus Unewatt.

Die Liedmelodien umspielend und den Gesang kontrastierend erklangen kristallklar und einfühlsam die Querflöte und Tin-Whistle von Svenja Muche aus Gelting, die an diesem Abend sehr erfolgreich und unter großem Applaus Ihr Bühnendebüt feiern konnte.

Nach weiterer Stärkung am Grill von Uwe Tüxen und seinem Team freute sich das Publikum auf „Drones & Bellows“. Das deutsch-dänische Quintett zog das Publikum vom ersten Moment an in seinen Bann. Sofort wurde mitgeklatscht und mitgesungen, als wäre man, Band und Publikum, eine alte Feier-Gemeinschaft und seit Urzeiten bekannt.

Die Musiker gestanden später, dass ein so freudiges und stimmungsvolles Publikum ihnen so auch noch nicht oft begegnet sei. Während Jörg Ehlers, (Gitarre, Mandoline, Bass, Gesang) und Thomas Wieder (Akkordeon, Gesang) aus Nordfriesland stammen und das Publikum nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihren Moderationen und Geschichten in Stimmung zu bringen wussten, sind Halvor Bogh (Gitarre, Mandoline, Banjo, Gesang) und Anker Hintze (Percussion und Gesang) aus Dänemark seit 37 Jahren Gründungsmitglieder von Drones & Bellows. Dieses sind sie gemeinsam mit der einzigen Frau im Quintett, der aus Schottland stammenden und in Dänemark lebenden Pamela Naylor (Flöte, Sackpfeife, Keyboard, Gesang), die im Programm der Band für uralte und gruselige schottische Balladen zuständig war.

Das Programm dieser Folknight begann um 18:00 Uhr und endete kurz vor Mitternacht. Ein dankbares Publikum, überwältigte Musikanten, eine mit Umsatz und Zuspruch zufriedene Feuerwehr sowie restlos begeisterte Mitglieder des Veranstalters, der Folkbühne Angeln e.V., freuten sich nächtens über den erfolgreichen Festival-Start 2024.


Der Festival-Donnerstag, den 11.07.2024

Der Donnerstag, 11.07. war für die Öffentlichkeit kein Programmtag des Festivals. Er diente der Anreise und abends dem Begrüßungsessen für die litauische Band „Kappelija Minge“ und der ebenfalls musizierenden Familie des Leiters Rolandas Bucmyz. Die Musikanten fuhren mit der Fähre von Klaipeda nach Kiel und konnten dann mit dem eigenen Kleinbus von Kiel nach Kappeln anreisen. Nachdem abends das Hotel bezogen war, trafen die litauischen Gäste in der Messer/Schmidt-Scheune in Stoltebüll/Vogelsang zum gemeinsamen Abendessen mit den Gastgebern der Folkbühne Angeln e.V. zusammen. Es wurde gegrillt, gespeist und getrunken. Leckere Salate waren von Folkbühnenmitgliedern zubereitet worden. Nach dem Essen spielte „Kappelija Minge“ auf und die Folkbühnen-Musiker erkannten, dass sich diese litauischen Melodien und Lieder schnell mitspielen ließen. An diesem Abend war somit die Musik die Sprache, die eine gemeinsame Verständigung gewährleistete.

Die Vernunft obsiegte, so dass der Abend nicht zu lange wurde, wussten doch alle Beteiligten, dass am nächsten Morgen in den Kappelner  Schulen Konzerte vorzubereiten und durchzuführen.


Der Festival-Freitag, den 12.07.2024 - vormittags

Sowohl in der Gemeinschaftsschule an der Schlei Kappeln als auch in der Gorch-Fock-Schule Kappeln waren am Freitagmorgen alle Schülerinnen und Schüler aufgeregt, sollte doch an diesem Vormittag etwas anderes geschehen, als man es alltagsmäßig gewohnt war.

Die Gemeinschaftsschule erwartete an diesem Morgen die Gruppe „Gota de Fuego“ mit den beiden Giarristen Rüdiger Zietz, Anton Graefe, dem Sänger Javier Castrillon und der Tänzerin Iris Caraol.. Es gab 2 Vorstellungen vor jeweils ca. 250

Trotz der Fremdheit dieser dargebotenen spanischen Musik und Tanzkunst folgte das junge Publikum den Flamenco-Klängen aufmerksam und gebannt. Während die älteren Schülerinnen und Schüler sich interessiert und begeistert auf diese kulturelle Begegnung einließen, entstanden bei einigen jüngeren auch Unsicherheiten. Beiden Schülergruppen wurde deutlich, wie unterschiedlich die musikalischen Ausdrucksformen europäischer Menschen sind. Die Künstler erhielten am Ende beider Vorstellungen von der Schülerschaft aber auch von den anwesenden Lehrkräften tosenden Applaus.


In der Gorch-Fock-Schule hatten es die „Kappelija Minge“ und die „Bucmyz-Familie“ in der mit 350 Schülerinnen und Schülern voll besetzten Turnhalle leicht, eine Brücke zum Publikum zu schlagen. In Windeseile gelang es den litauischen Musikanten, die Grundschüler zum Tanzen und Mitsingen zu bewegen. Es wurde gut eine Stunde gemeinsam gesungen, getanzt und gefeiert. Restlos begeisterte Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, aber auch Musiker hatten in der Gorch-Fock-Schule einen ganz besonders erlebnisreichen Vormittag.

Abschließend wurde aus den Kollegien beider Schulen das Interesse an weiteren Konzerten, z.B. anlässlich folgender Folkfestivals, geäußert. Die bisherige Zusammenarbeit mit der Folkbühne Angeln e.V. erfuhr aus Kollegiumskreisen und von Schulleitungen viel Lob.


Der Festival-Freitag, d. 12.07.2024 -nachmittags

Für die Litauer und die Band „Danzfolk“ stand am Freitagnachmittag ein besonderes „Experiment“ auf dem Programm.

Beide Bands sind bekannt für die Tanzbarkeit ihrer Musik und für ihr Engagement, „Menschen auf der Straße“ zum Tanzen zu bringen. Deshalb sollte versucht werden,  ein spontan entstehendes "Straßenpublikum“ auf dem Kappelner Deekelsen-Platz zum Tanzen zu motivieren.

Beide Gruppen waren dazu bereit und hatten sich mit „Tanzanleitern“ darauf vorbereitet. Die„Kappelija Minge“ entschied sich, zusätzlich durch ein spontanes „Platzkonzert“ auf dem Rathausmarkt ein Publikum zu versammeln und dieses mit auf den Deekelsen-Platz mitzunehmen.

Es dauerte nicht lange, bis sich ca. 50 Personen um die beiden Bands auf dem Deekelsenplatz versammelt hatten und den Melodien und Liedern lauschten.

Und wiederum dauerte es nicht lange, bis die Tanzanleiter von „Danzfolk“ die ersten Tanzwilligen   motivieren   konnten,  ein „fröhliches Tanzbein zu schwingen.“ Abwechselnd, einmal litauisch und einmal deutsch, ging es dann eine gute Stunde mit wachsender Begeisterung so fort, bis leider ein Regenschauer das Experiment jäh abbrach.

Einig war sich das Publikum und die Musikanten aber dennoch: Das Experiment „Tanzen auf dem Deekelsen-Platz“ war gelungen und sollte in nicht allzu langer Zeit wiederholt werden.


Der Festival-Freitag, 12.07.2024 - abends

Es galt der Anspruch, an diesem Freitagabend ein gemütliches Treffen, ein Austausch und ein Miteinander aller Festival-Künstler sowie aller interessierten Musikanten der Region Angeln zu veranstalten. Dazu sollte das in Kappeln bekannte Konzept der „Folksession im Hotel Stadt Kappeln“ dienen.

Der Einladungen folgten die schon anwesenden Künstler aus Litauen, „Gota de Fuego“, „Schräge Vögel“ und Danzfolk sowie viele Musikanten, die sich zu den monatlich stattfindenden Sessions im Hotel Stadt Kappeln treffen.

Vom ersten Moment an wurden Melodien, Lieder und Tunes angestimmt und stets von einem großen Teil der Anwesenden mitgespielt und gesungen. Es ging dann mit großem Spaß und stets steigender Stimmung bis in den späten Abend reihum mit deutschen,   dänischen, litauischen und auch spanischen Darbietungen.

Was bei „normalen“ Sessions nicht stattfindet, war an diesem Abend nicht zu verhindern: Es wurde miteinander getanzt. Als die spanische Flamenco-Tänzerin mit dem litauischen Kontrabassisten tanzte, wurde klar, dass schon an diesem Abend der Anspruch des Festivals nach kultureller Begegnung von europäischen Kulturkreisen mit Leben gefüllt worden war. Von vielen Musikern wurde diese Folk-Session als ein Höhepunkt des Festivals bezeichnet.

Dieser Abend, der für die Öffentlichkeit auch frei zugänglich gewesen wäre, wurde leider nur sehr spärlich von Zuschauenden besucht. Doch hatten die anwesenden internationalen Hotelgäste sichtlichen Spaß.


Die Unterstützer-Das Team

Ohne Unterstützer wäre das Kehrwieder Folkfestival nicht zu realisieren gewesen, schon gar nicht, weil ein Großteil der Veranstaltungen für das Publikum kostenfrei angeboten werden sollte.

Es ist herauszuheben, dass es eine besondere Eigenschaft gibt, die für alle Unterstützer dieses Festivals gilt: Allen, die geholfen haben, dieses Festival in die Welt zu setzen, ist es etwas wert gewesen.

Für diese Wertschätzung bedankt sich der Veranstalter in erster Linie. Natürlich gibt es unterschiedliche Unterstützer.

Zunächst einmal Personen, die uns mit der Kraft ihrer Hände und Arme, mit der Zurverfügungstellung von Material, Räumen, Werkzeug etc., mit Ideen, mit Energie und mit Motivation geholfen haben.

Diese Menschen haben sich in einem großartigen Team zusammengefunden und alles ihnen Mögliche getan, um das Kehrwiederfestival „auf die Beine zu stellen“. Jedem und jeder einzelnen Person möchte die Folkbühne Angeln e.V. als Verein von Herzen danken. Genauso, wie sie das Kehrwieder Folkfestival wertschätzen, weiß der Verein ihr Engagement, ihre Leistungen und ihre Verlässlichkeit zu schätzen. Danke!

Darüber hinaus haben Institutionen, Stiftungen und Firmen dem Kehrwieder- Folkfestival erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bzw. auf reguläre Gebühren verzichtet und dieses dadurch erst entstehen lassen. Dem Verein Folkbühne Angeln e.V. ist es bewusst, dass dieses finanzielle Engagement im Zusammenwirken die Grundlage für das Kehrwieder Folkfestival war und ist. Diesen Institutionen, Stiftungen und Firmen dankt der Verein außerordentlich und gibt dies hiermit durch Abbildung ihrer Logos zur Kenntnis.


Erreichte Teilnehmer-/Besucherzahl:

  • Irish-Scottish Folknight 200 Personen
  • Begrüßungsabend für die Litauer „Kapelija Minge“ 20 Personen
  • Schulkonzert in der Gemeinschaftsschule Kappeln 500 Personen
  • Schulkonzert in der Gorch-Fock-Schule Kappeln 350 Personen
  • Mitmach-Folktanz-Aktion auf dem Deekelsen-Platz 50 Personen
  • Folk-Session im Hotel Stadt Kappeln 50 Personen
  • Open-Air-Konzert auf dem Kehrwieder 400 Personen

Gesamt:     ca.1570 Personen


Das Fazit

Mit der öffentlichen Resonanz auf das Kehrwieder-Folkfestival ist die Folkbühne Angeln e.V. durchaus zufrieden. Die Besucherzahlen der Veranstaltungen entsprachen voll den Erwartungen. Die Besucherinnen und Besucher selbst äußerten sich den Veranstaltern gegenüber sehr positiv und ermutigend. Das zeigt, dass der Ansatz, sich im Programm auf – im weiteren Sinne – traditionelle Musik verschiedener Kulturkreise zu konzentrieren, aus erfolgreich und zukunftsweisend herausgestellt hat.

Durch die Schulkonzerte lieferte das Kehrwieder-Folkfestival in Kappeln eine wertvolle musikpädagogische Bereicherung und gab damit ein besonders beachtetes Beispiel gelungener Kooperation zwischen Kulturanbietern und Schulen.

Der Weg zur Finanzierung des Festivals war in diesem Jahr sehr schwierig und mit einigen Hürden versehen, was dazu führte, dass sehr viele, für ein Festival notwendige Leistungen in „Eigenarbeit“ durch die Mitglieder des Teams erbracht werden mussten. Bis zu einem gewissen Maß ist das auch gewollt und in das Festivalkonzept eingeplant. Nur so konnte die wirtschaftliche Bilanz in diesem Jahr nahezu ausgeglichen werde.

Dennoch wäre eine breitere finanzielle und/oder personelle Unterstützung durch professionelle Mitglieder der Touristik-Branche wünschenswert, bietet doch das Kehrwieder-Folkfestival einen deutlich wahrnehmbaren fremdenverkehrsrelevanten Wert. Eine erweiterte Finanzierung ist wichtig, um Veranstalter wie die Folkbühne Angeln e.V. nicht strukturell zu überfordern. Das Projekt Kehrwieder-Folkfestival besitzt schon jetzt einen so großen kulturellen, aber auch touristischen Wert, dass es eher weiterentwickelt, als der Gefahr eines personellen und wirtschaftlichen Kollapses ausgesetzt werden sollte.


Kappeln, den 25.07.2024

Manfred Kerl